10.09.2025
Geheimnis trifft auf Geheimnis – Die morbiden Pläne meiner Frau
Es herrscht zunächst gespannte Stille am Küchentisch. Angela sitzt mit verschränkten Armen auf dem Stuhl, meine Tochter Mia schaut abwechselnd zwischen David und mir hin und her. „Angela, ich muss dir etwas sagen …“ Sie blickt mich wissend an, das irritiert mich, trotzdem fahre ich fort. „Angela … ich will, dass du weißt, dass ich mit einem gewissen …“
„Zillo Zeisenvaart verwandt bist?“, unterbricht sie trocken. Mir fällt die Kinnlade runter. Ich schlucke. „Du … du weißt es?“ David schüttelt hektisch den Kopf: „Hat … hat Hilda angerufen?“ „Wer ist Hilda?“ Angela raunzt mich an. „Gehst du mir etwa fremd? Klingt nach einer älteren Dame. Seit wann stehst du auf Rentnerinnen?“
Ich gehe nicht darauf ein. „Woher weißt du das mit … Zeisenvaart?“, frage ich. „Ihr wart damals in deinem Arbeitszimmer so laut, selbst eine Schwerhörige in Nepal hätte euch gehört. Und dieses alberne Märchen vom Musikfestival, das ihr angeblich besucht habt.“ „Mehrgenerationen-Musikfestival“, murmelt David kleinlaut. Sie rollt mit den Augen. „Mia und ich haben gewettet, wer von euch beiden es zuerst gesteht. Ich hatte auf David getippt, aber unsere Tochter glaubte an dein schlechtes Gewissen, Robert.“
„Eigentlich wollte ich es längst erzählen“, sagt David zerknirscht. „Ich bin schließlich auch mit ihm verwandt. Und du ebenso, Mia.“ Ich werfe ein: „Über tausend Ecken. Eher zweitausend. Und ein paar hundert Jahre dazwischen.“ Angela lehnt sich vor und lächelt vielsagend. „Euer Ahnenforschen hat uns übrigens inspiriert. Ich bin mit einer gewissen Donna Zweigenbaum verwandt – einer Giftmischerin des Mittelalters, die ihre drei Ehemänner ins Jenseits befördert hat.“ Mia seufzt. „Ich wünschte mir Twiggy – und bekam eine Bäckersfrau aus dem Hunsrück, die wegen Kornwucher hingerichtet wurde.“ Ich nicke schüchtern. Mir fällt wirklich nichts Passendes ein.
„Wir haben im Museum ein Bild gemalt“, sage ich schwach. „Du hast gemalt?“ Mia blickt mich an, als hätte ich ihr gerade eröffnet, dass ich heimlich im Tutu Ballett tanze. „Einen Stuhl. Unter Zwang.“ David kann sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Einen außerordentlich schönen Stuhl.“ „Papa malt Möbelstücke“, sagt Mia und schüttelt den Kopf. „Das Bild hängt im Museum“, erkläre ich mit letzter Würde.
Angela richtet sich auf. Ich erkenne diesen Blick, es folgt eine Verkündung. „Da wir gerade bei Bekenntnissen sind: Ich werde demnächst eine Leiche sein.“ Mir gefriert das Blut in den Adern. „Angela, bist du krank? Warum hast du nichts gesagt?“ „Eine Leiche in meiner Lieblingssendung ‚Tatort‘, du Hypochonder. Komparsin.“
„Warum ausgerechnet Leiche?“, frage ich. „Die Leiche ist das Herzstück jeder Folge. Alles dreht sich um sie. Und es passt zu meinen schauspielerischen Fähigkeiten – schließlich ist der Anteil an Handlung und Wort ausgesprochen begrenzt.“ „Aber du warst doch noch nie tot“, wende ich ein. „Volltreffer. Und deshalb wirst du mit mir die Kleinigkeiten üben, die mir noch fehlen, zum Beispiel unauffällig zu atmen und in die Leere des Raums zu starren. Richtig methodisch, Tarantino für Anfänger.“ Ich bin baff – und ein bisschen stolz.
„Kann da eigentlich jeder Komparse werden?“, frage ich. „Klar. Melde dich einfach bei der Produktion. Vielleicht brauchen sie noch einen verlotterten Künstler, der aus seinem Atelier heraus den Mord beobachtet.“ David hebt die Hand. „Wenn schon, dann will ich auch mitmachen. Ich bin jetzt auch Künstler.“
Angela grinst. „Du könntest seinen verschrobenen Assistenten spielen. Oder einen Kunstlehrer mit Cordhose, der im Hintergrund Grundschüler über die Straße lotst. Mit deinem wilden Bart nimmst du jeden Casting-Direktor für dich ein.“ Mia vergräbt das Gesicht in den Händen. „In welche Familie bin ich hier nur hineingeboren? Erst ein schlüpfriger Urahn, dann Papa als Möchtegern-Maler – und jetzt Mama als Fernsehleiche.“
So schnell, das habe ich an diesem Morgen verstanden, verpuffen vermeintliche Geheimnisse im Nichts. Doch irgendwie fühlt es sich gut an, dass nun alles gesagt ist. Natürlich habe ich im Laufe des Tages noch ein bisschen mehr erzählt und erklärt. Mein Steuerberater Roland Wilm sorgt zum Glück dafür, dass die Steuererklärung kein Geheimnis bleibt. Fragen beantwortet er ausgesprochen verständlich und nachvollziehbar. Und das ist beim Thema Steuern wirklich eine Kunst.
Wie hat Ihnen unser Artikel gefallen?
Wir freuen uns auf Ihr Feedback entweder an die Steuerkanzlei Wilm oder an unseren Gast-Autor Dr. André Gärisch direkt.
Kontakt zu uns
Steuerkanzlei Wilm
Dipl.-Kfm. Roland Wilm
Steuerberater
Veitsberg 2
97618 Hohenroth
Tel: 09771 / 63 07 99-3
Fax: 09771 / 63 07 99-4
Öffnungszeiten
Mo - Do: 08:00 - 16:00 Uhr
Fr: 08:00 - 12:00 Uhr
Telefonische Sprechzeiten
Mo - Fr: 09:00 - 12:00 Uhr