Mehr als die klassische Steuerberatung

30.07.2023

Jenseits der Bühne – meine Odyssee zum Rock-Olymp

Mein erstes Festival seit 20 Jahren. Rock am Ring. Mit meinem Sohn und seinen zwei besten Freunden. Ich habe ihm einmal zu oft über die Schulter geschaut und entdeckte auf dem Bildschirm seines Laptops ein Line-Up, das neben neuen Acts lärmende Legenden wie Black Sabbath und Kiss aufwies. Ich konnte nicht anders – und quengelte so lange, bis er meinem Wunsch nachgab: mitfahren zu dürfen. Der Ablasshandel für meine nervigen Einlassungen auf der Basis vorgetäuschter Flower-Power-Erfahrungen erbrachte ihm ein kostenloses Ticket. Und der gesamten Gruppe einen selbstgebrannten Schnaps. So definiere ich meine Vorbildfunktion: Der Schnaps MUSS selbstgebrannt sein.


Das Ticket habe ich auf Facebook gepostet, damit alle sehen, wie hip ich bin. Natürlich in bestem Licht und mit wuchtiger Botschaft: „Gehstock gegen Luftgitarre getauscht. Bereit, in den Wahnsinn zu rocken.“ Die Falle wartete allerdings auf WhatsApp. Ich erstellte für unser Quartett die Gruppe „Hotelbuchung Rock am Ring“. Das unterstrich meinen Ruf als Festivalfrischling. „Bist du nicht zeltfest?“, kommentierte mein Sohn. „Übernachtet wird freilich im Freien, ohne atmungsaktive Matratze, goldenem Handtuchhalter und Flachbildfernseher.“ Super, dachte ich mir, dafür auf dicken Wurzeln und der Hoffnung, dass die kleinen Löcher im Zelt den angekündigten Hochgeschwindigkeits- Regentropfen keinen Einlass gebieten.


Mitgehangen, mitgefangen. Und mit feschem Bandshirt am Start – damit zeigt man sich als Fan und Kenner, kommt mit anderen Festivaljüngern leicht ins Gespräch. Dumm nur, wenn man die Gruppen verwechselt – und mit stolzer Brust, auf der grinsende „Ärzte“ prangen, zum Gig der „Toten Hosen“ marschiert. Die ursprünglich erhofften Plaudereien nehmen plötzlich eine ganz eigene Dynamik an. Da hilft nur eins: ausziehen, auf links drehen, wieder anziehen. Erledigt – der Abend ist vorerst gerettet.


Neben der Bühne angekommen. „Hol uns bitte mal Bier“, stellt mein Sohn die familiäre Hierarchie auf den Kopf. Na gut, kein Problem – was soll schon schiefgehen? Perfekt zum Pluspunkte sammeln bei den jungen Leuten. Doch die Freude währt nur kurz – denn am Ausschank wartet eine unersättliche Meute, die mit Zombieblick nach kühlen Blonden und röhrenden Hirschen giert. Vordrängeln ist nicht – Aufmüpfige werden mit einer Bierdusche bestraft. Die Rückkehr zum ausgetrockneten Anhang erfolgt um 22:50 Uhr, kurz vor dem finalen Song, mit gut einem Viertel der erstandenen Getränkemenge. Der Rest der goldenen Erfrischung musste aufgrund von Rempeleien seine Wahlheimat Becher ungewollt verlassen.


Die Pause nutze ich, um eines der hübschen, ringsum aufgestellten Örtlichkeiten mit dem liebevollen Namen „Dixi“ aufzusuchen. Leider dauert die Sitzung länger als geplant, denn draußen rütteln und schütteln vier grölende Promillejäger unentwegt am wehrlosen blauen Kasten, der sich für die schamlose Bande zum schönsten Spielgerät der Welt entwickelt. Was für eine Geisterbahnfahrt – auf engstem Raum, mit eindringlichen Gerüchen und innovativen Spezialeffekten. Alle Sinne werden angesprochen.


Die Flucht gelingt! Rasch zurück zu den anderen. Machen sie sich schon Sorgen? Nein, während sich Mitstreiter Nummer eins auf Hunderten von Händen Richtung Bühne transportieren lässt, dabei immer wieder wie ein halb leerer Kartoffelsack zu Boden sinkt, widmet sich Mitstreiter Nummer zwei zwischen kantigen Sträuchern und einer Menge Laub einer weiblichen Bekanntschaft. Nur noch mein Sohn ist am angestammten Platz. „So verrückt dieser Ausflug auch ist“, sage ich ihm erschöpft, „das Wichtigste ist, dass wir ihn gemeinsam teilen“. Er lacht. „Da hast du recht. Wir teilen ja mittlerweile sogar den Steuerberater, weil er einfach spitze ist.“ „So schnell bringt uns nichts auseinander“, sage ich, „nicht mal seltsame WhatsApp-Postings, abgestandenes Bier oder unterschiedliche Musikgeschmäcker. Auf das restliche Wochenende, mein Sohn!“


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