Mehr als die klassische Steuerberatung

18.11.2025

Vom Tatort zur Apotheke – In heikler Mission gegen das Stolpern

Angela legt sich hin. Oder besser gesagt: Sie versucht, sich hinzulegen – mit der ernsten Gelassenheit einer Frau, die beschlossen hat, für die Kunst zu sterben. Der Regisseur nickt zufrieden, jemand ruft „Ton läuft“, ein anderer „Klappe!“ und in diesem Moment, kurz bevor die Kamera auf sie zufährt, passiert es: Hicks. Ein leises, schuldbewusstes, aber doch unüberhörbares Hicksen, das in der kühlen Drehstille klingt wie ein platzender Luftballon auf einer Beerdigung.

 

Der Regisseur kneift die Augen zusammen. „Ähm … Moment bitte. Wir haben da … ein kleines Lebenszeichen.“ Angela öffnet beschämt die Augen. Ich stehe hinter der Absperrung, direkt neben einem Komparsen mit Thermobecher, und leide mit. „Das ist Lampenfieber, das gibt sich gleich wieder“, sage ich, halb zu ihm, halb zu mir.

 

Zweiter Versuch. Angela liegt wieder. Der Regisseur hebt die Hand – Kamera läuft. Alles scheint perfekt. Bis … Hicks! Diesmal kommt es aus der Tiefe ihrer Seele, rhythmisch, aufrichtig und in Dolby Surround. Mir bleibt der Mund offen stehen. Der Regisseur blinzelt, hält sich die Stirn.

 

Runde drei. Wir knacken die 30-Sekunden-Marke, sogar die Ermittler dürfen diesmal mitmischen. Zwei Kommissare schreiten ins Bild, beugen sich routiniert über die „Leiche“. Alles läuft wie geschmiert, bis … Hicks! Der eine Ermittler hält inne, erstarrt über ihrem Gesicht. Der andere murmelt: „Ich glaub, die hat grad geantwortet.“

 

„CUT!“, brüllt der Regisseur schließlich, während der Tonmann hektisch seine Kopfhörer abreißt. Ich sehe, wie Angela sich mit versteinertem Lächeln aufsetzt. „Es tut mir so leid, ich schwöre, ich wollte nicht.“ Der Regisseur seufzt schwer, als müsse er gleichzeitig Mitleid und Wut jonglieren. „Ok. Eine Leiche mit Schluckauf würde die Glaubwürdigkeit dieser Tatort-Folge nicht unwesentlich beeinträchtigen, wie Sie sich vorstellen können.“

 

Angela wird rot bis unter den Leichen-Make-up-Rand. Hektisches Flüstern am Set. Ich schlüpfe unter dem Absperrungsband hindurch und eile hinzu. „Wasser trinken, Luft anhalten, auf den Rücken klopfen – wir haben schon alles ausprobiert“, sage ich. Nichts hilft. Ein Set-Mitarbeiter hebt plötzlich den Finger. „Hier um die Ecke ist doch ’ne Apotheke! Soll ich schnell was holen?“

 

„Gehen Sie lieber selbst“, sagt der Regisseur und schaut mich an. „Sie scheinen der … äh … vertrauteste Angehörige zu sein.“ Ich nicke ergeben. Angela steht auf – oder vielmehr: Sie erhebt sich aus dem Grab. Ihre Schminke wirkt aus der Nähe geradezu gespenstisch: wächserne Haut, bläuliche Schatten unter den Augen, ein leicht grünlicher Schimmer auf den Lippen. Selbst ihr Mohair-Schal mit Schafsmustern, dessen Fransen bei jedem Hickser wie kleine Panikpinsel mitschwingen, kann der morbiden Aura nichts anhaben. „Ich komm mit, sonst hicks ich hier noch alle Dialoge durcheinander,“ sagt sie leicht genervt.

 

Wir gehen los, über die Straße, vorbei an Baucontainern und Passanten. Menschen drehen sich um, manche verlangsamen den Schritt, andere wechseln die Straßenseite. Ein älterer Herr feixt: „Die letzte Geisha – gerade auf deutschem Boden entdeckt.“ Angela lächelt gequält. Ich schiebe sie vorsichtig weiter, in der stillen Hoffnung, dass niemand gleich die Polizei ruft – oder den Bestatter.

 

Ich muss meine Frau in dieser herausfordernden Situation sicher zur Apotheke steuern. Zum Glück hat der Set-Mitarbeiter mir den Weg gut erklärt. Ach, apropos Steuern: Durch den viel größeren Dschungel der Zahlen und Paragrafen navigiert mich Roland Wilm immer mit erstaunlicher Leichtigkeit. Egal, wie kompliziert es wird, er sorgt immer für das beste Ergebnis und für Ordner, die ich guten Gewissens in meinem Schrank einräumen kann. Na, hoffen wir mal, dass auch hier heute alles noch gut ausgeht …


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