19.10.2023
Yayas Groove – eine Fortsetzung für Mia und meine Enkelin
Liebe Mia, du wirst Mutter, und ich werde Opa. Ich möchte uns beiden herzlich zu dieser wundervollen Tatsache gratulieren! Ein neuer Mensch kommt in den Kreis unserer Familie. Das heißt, ich kann endlich jemandem Geschichten von früher erzählen, ohne dass er behauptet, er habe sie schon hundert Mal gehört. Und dann auch noch ein Mädchen. Oder anders ausgedrückt: kein Duplikat von deinem Mann. Keine Rassel in der Form einer E-Gitarre, kein Lätzchen mit dem Konterfei von Lemmy Kilmister, keine Spieluhr, die das Baby mit Hells Bells in den Schlaf schickt.
Spaß beiseite ... ich bin hocherfreut. Und deine Geschichte schreibe ich gerne weiter. Scheinbar ist mein kreatives Talent auf dich übergegangen. Das Ende sollte allerdings deiner Mutter vorbehalten sein. Denn sie ist Teil des Duos, an das du dich immer wenden kannst, egal was dich gerade beschäftigt, ob Mann oder Kind. Und nun zur Fortsetzung der Story:
In einem Hochhaus-Hinterhof erspähte Yaya eines Tages einen Ghettoblaster. Aus ihm schallte fremder, aber elektrisierender Sound. So viel mehr als das Summen, das sie kannte. Reime über das echte Leben schwappten in galaktischer Wucht aus den Boxen. Das war genau die grobkörnige Power, mit der sie sich identifizieren konnte. Die Geburtsstunde ihres Traumes, Rapperin zu werden.
Yaya braust eine verborgene Seitenstraße entlang; für ein Treffen, von dem ihre Mutter nichts erfahren darf. Denn es findet in einem düsteren, staubigen Keller statt, in dem es karg riecht und in dem Spinnenweben aus den Winkeln starren. Yaya schlüpft durch einen Spalt der walnussbraunen Tür, deren Lack an dutzenden Stellen bereits aufgesprungen ist.
Sie fliegt Stufe für Stufe hinab. Unten warten in einer sicheren Lücke zwischen zwei modrigen Kartoffelsäcken ihre besten Freunde: die Kellerassel Fred und die Feuerwanze Raul. Vor ihnen hat Yaya mächtig Respekt. Sie sind für sie eine Art Vorbild. Denn sie meistern im Dunstkreis von verrosteten Zangen, kolossalen Ölkanistern und Menschen, die sie durch beißende Blicke und Tritte missbilligen, ihr Dasein. „Hey, Yaya, dein Flügelschlag war selten geschmeidiger“, flöten die beiden ihr entgegen und zeichnen mit ihren Fühlern einen milden Wellengang.
„Jungs, was geht bei euch?!“ „Alles beim Alten im Club der Lästlinge“, sagt Fred. „Diesen seltsamen Virus, der die Menschen jetzt langsam wieder beschäftigt, haben wir immer noch nicht entdeckt. Viel größer als wir ist der doch nicht“, meint Raul. „Da irrst du dich gewaltig, den kann man nur unter dem Mikroskop erkennen“, klärt Yaya auf. „Ich bin allerdings nicht hier, um euch Bio-Nachhilfe zu geben. Seid ihr bereit für meinen Songtext, Jungs?!“ „Sicher. Wir wissen, dass du nicht nur schlau bist, sondern auch den Swag beherrschst, wenn auch nicht so gut wie wir“, lacht Fred hämisch. „Halt die Klappe und hör ihr zu, Spatzenhirn“, kanzelt ihn Raul ab. „Spatzenhirn? Schön wär's“, erwidert der.
Yaya tippelt einige Millimeter zurück, putzt sich die Flügel, dann peitscht sie wie aus dem Nichts die Reime in die Leere des Raums: „...“ Jetzt bist du dran, Angela! Lass deiner Kreativität freien Lauf. Und schau mal nach dem Sumsi-Strampler, den wir noch im Speicher liegen haben. Den hast du vor zweiundzwanzig Jahren am Raiffeisenbank-Stand auf dem Stadtfest am Glücksrad für Mia gewonnen. Damals stand Roland Wilm hinter uns und applaudierte dir spontan für deinen formidablen Schwung. Mit ihm kamen wir schnell ins Gespräch – und zwei Wochen später, kurz vor Mias Geburt, wurde er mein Steuerberater. Wie die Zeit vergeht.
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